Projekt

Einführung

Vom 17. Mai bis 13. Juni 2022 hingen in der Stadt Fotografien von 12 grossen und kleinen Wildnis-Gebieten in und um Basel. Mit dieser «Plakatausstellung» sollten Fussgängerinnen und Fussgänger für die Schönheit solcher «Urbanen Paradiese» sensibilisiert und über ihre ökologische Bedeutung informiert werden.

Es handelt sich um Orte, die vielleicht nicht auf den ersten Blick mit wertvoller Natur in Verbindung gebracht werden. Vielmehr wurden diese Gebiete über längere Zeit vom Menschen beansprucht und verformt. Nachdem diese Flächen nicht mehr genutzt wurden, eroberte die Natur sie für eine unbestimmte Zeit zurück. Alte Bahnareale, ungenutzte Brachflächen oder Infrastrukturen bilden den Nährboden für eine äusserst vielseitige Vegetation. Auf vier Exkursionen konnten diese Orte live entdeckt werden.


Diese Website dient dazu, das Projekt «Urbane Paradiese – Wildnis in der Stadt» kennenzulernen und sich vertiefter über die wilde Stadtnatur zu informieren, auch über den Zeitraum der Plakatausstellung hinaus.

Bedeutung von Urbanen Paradiesen

Meist unbemerkt von den Bewohnerinnen und Bewohnern entfalten sich in und um die Stadt Basel kleinere und grössere «Urbane Paradiese». Der sonst stark versiegelte und von Beton und Glas dominierte Stadtraum wird hier und da von grünen, natürlichen Strukturen belebt.

Pflanzen nehmen Schadstoffe auf, geben Feuchtigkeit ab und reinigen somit die Stadtluft. Besonders Bäume und grosse Sträucher spenden Schatten und tragen dazu bei, dass die durch den Klimawandel immer stärker erhitzte Umgebungstemperatur in der Stadt gesenkt wird. Ausserdem dienen sie besonders Insekten wie Wildbienen und Schmetterlingen als Nahrung.


Aber auch die menschlichen Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner profitieren von «Urbanen Paradiesen»: Sie können quasi vor ihren Haustüren eine wilde Form von Natur entdecken und müssen hierzu nicht ins Umland fahren.


Im Gegensatz zur gestalteten und gepflegten Stadtnatur in Pärken oder Vorgärten greift der Mensch in Wildnisgebiete nur selten ein. Während so einerseits wilde und wertvolle Lebensräume entstehen können, geht von ihnen auch eine Gefahr aus: Invasive Neophyten können sich durch den ausbleibenden Eingriff des Menschen auf solchen Flächen ansiedeln, seltene und gefährdete Arten verdrängen und die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten verkleinern.

Wie alles anfing

Initiiert wurde das Projekt vom Grafikdesigner und Fotografen Benjamin Kunz. Im Rahmen seiner Bachelor-Thesis (2020) in Visueller Kommunikation an der HGK FHNW konzentrierte er sich auf der Suche nach ungestalteter Natur auf Gebiete in der Peripherie des urbanen Raumes.

Bei seinen Erkundungen stiess er auf vom Menschen verformte und nicht mehr genutzte Gebiete, welche den Ursprung für die Entstehung einer urban-industriellen Wildnis bilden. Während vier Monaten dokumentierte er unterschiedlichste Gebiete in der Nähe von Basel fotografisch. Er hielt sowohl die rohe Schönheit als auch die Entwicklung und den Umgang mit dieser Form der Natur fest. Es entstanden sowohl Bilder, die an sehr ursprüngliche Naturszenarien erinnern als auch solche mit klar sichtbaren Spuren des menschlichen Eingriffs. Schlussendlich sammelte er diesen Bilderpool in einem limitierten Bildband. Nachdem ein kurzer Artikel über das Projekt im renommierten Schweizer Magazin «Hochparterre» erschienen war, entschloss sich Benjamin Kunz die Thematik der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Um der Stadtbevölkerung die Schönheit und ökologische Bedeutung dieser oft unbeachteten Lebensräume zu vermitteln, wandte er sich an die Christoph Merian Stiftung und Pro Natura Basel.


Im Frühling/Sommer 2021 wurden weitere Gebiete und Naturflächen erkundet und fotografiert. Durch die Zusammenarbeit mit Pro Natura Basel wurde es möglich, die künstlerisch umgesetzten Fotografien mit fachlich hochwertigen Informationen zum Thema «Wildnis in der Stadt» zu ergänzen. Die grosszügige finanzielle Unterstützung der Christoph Merian Stiftung ermöglichte die Realisierung.
 

Urbane Paradiese fördern

Jede und Jeder kann dazu beitragen, Wildnis in der Stadt zu schaffen und zu erhalten.  

Überlassen Sie in Ihrem Garten eine Ecke der freien Entwicklung. Greifen Sie nur ein, wenn sich Neophyten ausbreiten und die einheimische Pflanzenwelt verdrängen. 


Legen Sie zusammen mit anderen Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern in Gemeinschaftsgärten Wildnisecken an. Hier finden nützliche Insekten und andere Tiere Unterschlupf und helfen bei der giftfreien Bewirtschaftung der Gärten. 


Setzen Sie sich bei Grundstücksbesitzern, Hausverwaltungen und Behörden dafür ein, dass die intensive Pflege von Grünflächen beendet wird. Statt monotones und artenarmes Grün kann sich rasch eine farbenfrohe artenreiche Vegetation einstellen. Notfalls muss der Boden bearbeitet und Wildblumensamen eingesäat werden. 


Unterstützen Sie Pro Natura Basel und andere Naturschutzorganisationen bei ihrem Engagement für «Urbane Paradiese» im Siedlungsraum. 

 

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